Wir backen Cuchaule und Seisler Brätzele

Zu Besuch in der Bäckerei Waeber in Tasberg am Samstag, 9. Februar 2019: Es hat soeben zu regnen aufgehört. Unter dem grossen Dach des Bäckereigebäudes der Familie Waeber versammeln sich die 26 angemeldeten Veranstaltungsteilnehmenden. Um 13.30 Uhr ist die Gruppe vollständig. Bruno Waeber empfängt uns im Materialraum, verteilt Schürzen und schickt alle zum Händewaschen.
Zu Beginn hören wir die Geschichte der Bauzeit des Bäckereigebäudes. Grundwasser und weicher Untergrund erforderten spezielle bauliche Massnahmen wie unter anderem das Setzen von Pfählen. Der Grundriss des Gebäudes ist sehr zweckmässig angelegt und beinhaltet einen Anlieferungsraum für Rohstoffe, eine grosse Backstube mit grosser Kühlanlage, Backöfen, Gärschrank, Backgestelle, Knetmaschinen und viele andere Hilfsmittel, eine Auslieferungsgarage und Nebenräume. Zu erwähnen ist, dass die Rohstoffe wie Mehle, Eier, Milch, Butter etc. aus einheimischer Produktion stammen.
In den verschiedenen Kühlkammern lagern vorbereitete Teige, Gebäcke wie Gipfeli, Brötchen, Zöpfe und andere Backwaren mit der für sie bestimmten Temperatur. Backwaren ruhen so bis zu 12 Stunden, um das volle Aroma entwickeln zu können.
Im Gärschrank werden Brote und andere Hefegebäcke angetrieben und kommen anschliessend in den 20 m2 grossen, vorgeheizten Etagenofen. 50 Brote können auf einmal gebacken werden. Kleingebäck wie Gipfeli haben eine kurze Backzeit und werden auf einem schrankhohen Rollgestell mit Einschubblechen in den dafür vorgesehenen Ofen geschoben. Während des Backens dreht sich das ganze Gestell um seine eigene Achse, was ein gleichmässiges Backresultat garantiert.
Den Teig für die Cuchaules hat Herr Weber schon vorbereitet. Eine ausgeklügelte Maschine schneidet die Teigmasse in 30 gleichschwere Stücke. In einer halben Minute formt Herr Waeber aus einem Teigstück eine Cuchaule mit glatter Oberfläche und legt sie auf das Backblech. Nun ist die Reihe an uns, es ihm gleichzutun. Der Gärschrank ist die nächste Station für die 30 goldgelben Kugeln.
Herr Baeriswyl und sein Kollege unterrichten uns im Brätzele mit alten Brätzeleisen und Gasrecheaud. Auch da ist der Teig schon in Schlaufen bereit. Wir dürfen uns im Auflegen üben. Nicht alle Brätzele kommen wohlgeformt aus dem Eisen. Gut schmecken sie trotzdem. Was wir auch noch erfahren: Die fünf Löcher im Brätzele stehen für die fünf Wunden Jesu.
Nach der Gärzeit der Cuchaules bepinseln wir diese mit Ei, schneiden sie rhombusartig ein, drücken eine AOP-Marke darauf, legen sie zurück auf das Backblech, schieben das Gestell in den Ofen, wo sie 23 Minuten bei 200 Grad goldbraun gebacken werden. Schon nach wenigen Minuten entströmt dem Ofen ein herrlicher Safranduft. Während der Backzeit offeriert uns Herr Waeber einen herrlichen Apéro.
Mit vielen neuen Informationen und Eindrücken und einer fein duftenden Cuchaule in der Tasche geht dieser erlebnisreiche Nachmittag zu Ende.
Alle Teilnehmenden des Vereins Kultur Natur Deutschfreiburg (KUND) danken den Herren Waeber und Baeriswyl für den gelungenen Nachmittag und wünschen Ihnen weiterhin gute Geschäfte.

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