Berichte
Naturschutzgebiet Auried – Wasser als Lebensraum
Am Samstag, 24.Juni 2023, versammelten sich 23 KUND-Mitglieder am Pro-Natura-Blockhaus im Auried bei Kleinbösingen, um von hier aus bei schönstem Wetter an einer Exkursion unter fachkundiger Führung teilzunehmen.
Der Biologe Emanuel Egger ist ein besonderer Kenner dieses Naturschutzgebietes von nationaler Bedeutung, er betreut dieses und andere Naturschutzgebiete im Kanton Freiburg im Auftrag des Amtes für Natur und Landschaft.
Bei einem Rundgang mit einem Abstecher an die Saane lernten die Anwesenden die Vergangenheit dieses Gebiets, dessen Biodiversität und Wasserdynamik kennen. Die Saane hat in diesem Abschnitt eine bewegte Geschichte. Der Bau der Schiffenenstaumauer in den 60er-Jahren veränderte alles, es brauchte Unmengen von Kies. Ausgebaggert wurde dieser auf dem Areal des heutigen Naturschutzgebietes Auried. Kleine Gewässer, Tümpel und Feuchtwiesen bieten nun Lebensraum für verschiedenste Tiere, insbesondere Laubfrösche, aber auch Molche, Unken, Libellen, und zahlreiche Vogelarten.
Woher die vielen doch sonst bedrohten Laubfrösche? Ein Netzwerk von Tümpeln entlang der Saane und Aare bis nach Aarberg erschliesst ein Gebiet, in dem sie relativ gefahrlos ihrer Wanderlust nachgehen. Klein, wie sie sind, können sie dennoch 2 bis 3 km überbrücken und so munter quakend für gesunden genetischen Austausch in den verschiedenen Populationen sorgen. Wie wanderlustig die Biberfamilie des Aurieds ist, sei dahingestellt, doch fällt sie kraftvoll Bäume, baut Staudämme – überall sahen wir die kräftigen Spuren ihres Wirkens. Diese konsequenten Vegetarier ergänzen ihre hölzerne Alltagskost gerne mit anderen Pflanzen, lieben vor allem Äpfel. Zwei bis sieben Junge hat ein Biberpaar. Wenn sie erwachsen sind, fliegen sie ohne Federlesen aus dem Hotel Mama raus und haben sich dann jeweils ein neues Gebiet zu erobern, gegen Konkurrenten auch mal unter Einsatz der kräftigen Vorderzähne.
Emanuel Egger verstand es, in der Vielfalt der Laute, das Platschen, Quaken, Sirren und vor allem aber auch Zwitschern, hier auf den Sänger aufmerksam zu machen.
Überall spürte man, wie der Exkursionsleiter aus dem Vollen seines leidenschaftlichen Engagements schöpfte. Ein grosses Dankeschön für diesen spannenden, vergnüglichen und lehrreichen Nachmittag!